Stellungnahme zu Pressemitteilungen bezüglich Gehalte an MCPD Fettsäureester
Sehen Sie hier den aktuellen Prüfbericht eines unabhängigen Labors für ALSAN-Bio 3ALSAN-BIO 04:2018 MCPD
Zur Zeit gibt es zudem keine eindeutige und abschließende Risikobewertung für 3-MCPD-Ester und Glycidyl-Ester. Anders als die EFSA (European Food Safety Authority), die den bisherigen TDI-Wert („Tolerable Daily Intake“: Diese Dosis kann ein Leben lang ohne gesundheitliches Risiko aufgenommen werden.) von 2,0 Mikrogramm je Kilogramm Körpergewicht und Tag auf 0,8 µg/kg Körpergewicht abgesenkt hatte, hat die JECFA (Joint FAO/WHO Expert Committee on Food Additives =Risikobewertungsbehörde der FAO/WHO) den TDI allerdings von 2,0 auf 4,0 µg/kg Körpergewicht angehoben.
Aufgrund der unterschiedlichen Ergebnisse beider Risikobewertungsbehörden hat die Europäische Kommission die EFSA aufgefordert, den von ihr abgeleiteten TDI von 0,8 µg/kg zu überprüfen. Die EFSA hat dieses Mandat angenommen und der Überprüfung des TDI zugestimmt.
Unabhängig davon steht selbstverständlich außer Frage, dass 3-MCPD & Glycidol in Lebensmitteln so niedrig wie möglich gehalten werden müssen. Es gilt das Minimierungsgebot: ALARA-Prinzip (As Low a reasoanly achievable).
Die Glycidyl-Fettsäureester (GE) und 3-MCPD bilden sich vor allem bei der Raffination von Pflanzenölen bei hohen Temperaturen (ab ca. 200 °C). Die höchsten Konzentrationen dieser Substanzen finden sich im raffinierten Palmfett (sie kommen aber auch in anderen Pflanzenölen und Pflanzenfetten vor). Palmfett ist jedoch ein unverzichtbarer Bestandteil von u.a. Margarine.
Für Bio-Fette und –Öle ist nur die physikalische Raffination zugelassen. Mit der vorhanden Raffinationsanlage können auch nach diversen Versuchsreihen mit unterschiedlichen Prozessbedingungen, keine weitere Reduzierungen der genannten Kontaminanten bei gleichzeitigem Erhalt der nötigen Produktqualität erreicht werden.
Ende 2017/ Anfang 2018 wird der Bau einer neuen Raffinationsanlage unseres Partners in Holland fertigstellt sein, mit der neuen Anlage sollen niedrigere 3-MCPD und Glycidol-Werte erreicht werden. Denn dort kann zukünftig u.a. mit niedrigeren Temperaturen gearbeitet werden und zusätzlich zu der modernen Technik bietet die neue Raffinationsanlage auch die Möglichkeit Natriumhydroxid, das erst seit dem 07.11.2016 in der Bio Produktion von Fetten und Ölen zugelassen ist, zur Reduzierung der 3-MCPD-Ester & Glycidol Bildung einzusetzen.
Alsan-Werk, September 2017